Das genossenschaftliche Wohnbauprojekt sieht vielseitig nutzbaren Wohnraum zu preisgünstigen Konditionen vor. Sämtliche Wohnungen sind nach Massgabe individueller Bedürfnisse möblier- und nutzbar.
Eine kinderreiche Familie beispielsweise kann den 1.40m breiten, rollstuhlgängigen Gang einer 4-Zimmer Wohnung mit Schränken, Bänken und Regalen möblieren, um ein reges Kommen und Gehen, An- und Ausziehen, Kleider versorgen und Spielen der Kinder zu ermöglichen. Ein Paar mit Besucherzimmer für das Kind im Studium und einem Arbeitszimmer kann den verbindenden Gang als Bibliothek mit beidseitigen Regalen nutzen.
Die der Fassade vorgestellten Balkone bieten genug Platz für ein gemütliches Sonnenbad auf dem Liegestuhl oder ein Abendessen mit der Familie an der frischen Luft. Durch die vertikale Verschiebung der Balkonelemente sind die Balkone teilweise gedeckt und teilweise offen. Auf diese Art wird den Bewohnern die Möglichkeit zur Kommunikation über die verschiedenen Stockwerke geboten.
Die Fassaden werden mit Aussendämmung als preisgünstigster Konstruktionsmöglichkeit vorgeschlagen. Die beiden Baukörper sind kompakt und mit einfachen Lochfenstern in einem regelmässigen Rhythmus gegliedert. Die Fenster sind mit 1.60/1.50m ohne Sturz, die Balkontüren mit Sturz 1.20/2.20m vorgesehen.
Die Strenge dieser pragmatischen Grunddisposition wird durch die spielerisch anmutende Positionierung der Balkone gelockert. Sie sind als konstruktiv unabhängige Stahlkonstruktionen vor den aussen gedämmten Fassaden angeordnet. Jeder Balkon misst 9m2 Grundfläche und wird im Wechsel übereinander gespiegelt angeordnet, so dass je ein gedeckter und ein freier Balkonteil entstehen. Bei den Strassen- bzw. Zugangsseiten werden die Balkone zudem untereinander verbunden, wodurch eine feingliedrige Gesamterscheinung erreicht wird.
Genossenschaftliches Wohnbauprojekt am Schorenweg, Parzelle 0508, in Basel
Wettbewerb: Privatrechtlicher Wettbewerb mit beschränktem Teilnehmerkreis, Einladungsverfahren I 2015
Auftraggeberin: wgn, Wohnbau-Genossenschaftsverband Nordwest, Kleinhüningeranlage 3, 4019 Basel
Architekt:innen: Kerstin Valk, Jule Pötter (AF6 ARQUITECTURA), Andy Wenger (Anarchitekton)
Generalplanerofferte und Kostenberechnung: Eigenmann Partner, Rolf Eigenmann, Muttenz
Landschaftsarchitektin: Grand Paysage, Karine Grand, Basel
Bauingenieure: Gruner Lüem AG, Toni Waldner, Basel
HLK: eicher + pauli, Daniel Graf, Liestal
Elektro: edeco AG, Thomas Heim, Aesch
Modellbau: Mathias Pfister, Muttenz